BOS-Funkfrequenzen in Deutschland

Auf dieser Seite findest du eine Übersicht der von Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) in Deutschland genutzten Funkfrequenzen. Für Funkamateure kann das Wissen um diese Frequenzbereiche interessant sein, um die allgemeine Bandbelegung zu verstehen oder die Kommunikation im Not- und Katastrophenfall nachvollziehen zu können. Die Informationen konzentrieren sich primär auf die traditionell genutzten analogen Frequenzbänder, geben aber auch einen wichtigen Einblick in den modernen digitalen BOS-Funk (TETRA).

Wichtiger rechtlicher Hinweis: Das Abhören des nicht-öffentlichen Funks der BOS (sowohl analog als auch digital) ist in Deutschland für Unbefugte gesetzlich verboten und kann strafrechtliche Konsequenzen haben (siehe u.a. § 89 Telekommunikationsgesetz - TKG, § 148 Telekommunikation-Telemedien-Datenschutz-Gesetz - TTDSG). Diese Informationen dienen ausschließlich Bildungs- und Informationszwecken im Kontext des Amateurfunks und der Funktechnik. Bitte informiere dich stets über die aktuellen gesetzlichen Bestimmungen.

Traditioneller Analogfunk der BOS

Bevor die Umstellung auf den Digitalfunk begann, und auch heute noch teilweise als Rückfallebene oder in spezifischen Bereichen, nutzen die BOS in Deutschland verschiedene analoge Frequenzbänder. Die Kenntnis dieser Bänder kann für Funkamateure zum Verständnis der Frequenzlandschaft beitragen.

Hinweis zur Migration: Viele BOS-Dienste sind inzwischen flächendeckend auf den Digitalfunk TETRA umgestiegen. Die hier beschriebenen analogen Frequenzen werden daher immer seltener aktiv genutzt, können aber regional unterschiedlich und insbesondere als Rückfallebene oder für bestimmte Zwecke (z.B. Alarmierung) noch von Bedeutung sein.

2m-Band (VHF)

Das 2m-Band im VHF-Bereich ist eines der klassischen Frequenzbänder für den Analogfunk der BOS. Es wurde traditionell für die mobile und stationäre Kommunikation von Polizei, Feuerwehr, Rettungsdiensten und dem Katastrophenschutz eingesetzt. Die Reichweite und Eigenschaften des 2m-Bandes eignen sich gut für die lokale und regionale Kommunikation.

Frequenzbereich (ca.) Typische Hauptnutzung (analog)
167 MHz - 174 MHz Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienst, Katastrophenschutz

Hinweis: Die spezifischen Frequenzen und deren Nutzung variieren stark je nach Bundesland, Region und Organisation.

Bekannte Frequenzen im analogen 2m-BOS-Funk (Beispiele)

Frequenz (MHz) Typische Nutzung (Beispiele, regional unterschiedlich)
168.5125Polizei (oft regional)
169.1250Feuerwehr (oft regional)
170.2500Rettungsdienst (oft regional)
172.3500Katastrophenschutz (oft regional)

4m-Band (VHF)

Das 4m-Band, ebenfalls im VHF-Bereich gelegen, ist ein weiteres traditionelles Band für BOS-Dienste, insbesondere Feuerwehr, THW und andere Hilfsorganisationen. Es bietet oft eine größere Reichweite als das 2m-Band, besonders in ländlichen oder topografisch anspruchsvollen Gebieten, ist aber auch anfälliger für Überreichweiten.

Frequenzbereich (ca.) Typische Hauptnutzung (analog)
74 MHz - 87,5 MHz Feuerwehr, THW, Rettungsdienste, Katastrophenschutz

Hinweis: Die spezifischen Frequenzen und deren Nutzung variieren stark je nach Bundesland, Region und Organisation.

Bekannte Frequenzen im analogen 4m-BOS-Funk (Beispiele)

Frequenz (MHz) Typische Nutzung (Beispiele, regional unterschiedlich)
74.2150Feuerwehr (oft regional)
77.8500THW (oft regional)
80.5625Rettungsdienst (oft regional)
85.3750Katastrophenschutz (oft regional)

Digitalfunk der BOS: TETRA

Seit einigen Jahren erfolgt die Kommunikation der BOS in Deutschland überwiegend über den digitalen Standard TETRA (Terrestrial Trunked Radio). Dieses System bietet gegenüber dem analogen Funk diverse Vorteile wie Abhörsicherheit durch Verschlüsselung (die das unbefugte Mithören effektiv verhindert), bessere Sprachqualität, Datenübertragungsmöglichkeiten und eine effizientere Frequenznutzung durch Bündelfunktechnik.

Die Hauptfrequenzbereiche für den BOS-Digitalfunk (TETRA) in Deutschland sind:

Zusätzlich gibt es Frequenzbereiche für den Direktbetrieb (DMO - Direct Mode Operation), beispielsweise um 407 / 409 MHz, die eine Kommunikation ohne Infrastruktur ermöglichen.

Im Gegensatz zu den festen Kanälen im Analogfunk ist die Frequenz- und Kanalorganisation im TETRA-Netz dynamisch und komplex. Die genauen Übertragungsparameter und Gesprächsinhalte sind verschlüsselt und nicht öffentlich zugänglich. Für Funkamateure ist das TETRA-System der BOS primär als eine hochentwickelte digitale Kommunikationstechnologie von Interesse, deren Signale auf den entsprechenden Bändern detektiert werden können. Ein Dekodieren oder Mithören der verschlüsselten Inhalte ist für Unbefugte nicht möglich und wäre zudem illegal.

Weitere Informationen zum Thema TETRA und dessen Technologie finden sich auch in anderen Bereichen dieser Webseite.